CHRONIK DER LITAUISCHEN KATHOLISCHEN KIRCHE Nr. 12
Was bezweckt der anonyme Schreiber?
Am 19. März 1972 wagte sich noch etwas unsicher die Nr. 1 der Chronik der Litauischen Katholischen Kirche in das Licht der Öffentlichkeit, voller Erwartung auf die Reaktionen in der Heimat und in der freien Welt. Die atheistische Macht suchte nach Belastungsmaterial, veranlaßte Durchsuchungen und stellt Beobachtungen an, jedoch vergebens. Der Sicherheitsdienst des Staates erkannte, daß auf diese Weise nichts zu erreichen ist, sie griffen nach hinterhältigen Methoden, um weitere Ausgaben der „Chronik" zu verhindern.
Sie wollten die Redaktion des Blattes diskriminieren. Fakten waren litauischen Priestern und Gläubigen bekannt, so daß einige Priester vom Staatlichen Sicherheitsdienst gezwungen wurden, wegen der „Chronik" Gegenmaßnahmen zu treffen. Erst vor kurzem wurde bekannt, daß sich selbst der Staat an Seine Exzellenz Bischof Matulaitis-Labukas wandte und erzwingen wollte, daß er sich in einem, zu dem öffentlichen Schreiben gegen die Chronik der LKK bekennen möge. Seine Exzellenz Bischof Matulaitis-Labukas weigerte sich, solche Maßnahmen zu treffen, da er mit diesem Schritt dem Litauischen Ordinariat einen solchen Schlag versetzt haben würde, so wie gegen das Memorandum von 17 000 Litauen.
Anfang August 1972 bekamen dann Seine Exzellenz Bischof Matulaitis-Labukas und weitere katholische kirchliche Ordinariate ein anonymes Sdireiben im Namen einer Gruppe von Priestern des Bistums Vilkaviškis zugesandt.
In diesem Schreiben werden einige katholische Priester des Bistums Vilkaviškis als reaktionär bezeichnet und von Seiner Exzellenz Bischof Matulaitis-Labukas wird verlangt, diese Gruppe reaktionärer Priester vom Vatikan aus, vor der gesamten Menschheit verurteilen zu lassen, da sie das historische Rad zurückdrehen wollten.
Die katholischen Priester vermuten, daß die staatlichen Organe seine Exzellenz Bischof Matulaitis-Labukas zwingen werden, diese anonym geschriebenen infamen Lügen im Vatikan glaubhaft zu machen, um damit eine falsche Einstellung vieler guter Priester zur heutigen Kirche zu vermitteln. Da dieses anonyme Schreiben an die breite Öffentlichkeit gelangen wird, veröffentlicht die Chronik der LKK nicht nur dieses Schreiben, sondern auch zwei Antworten hierauf. Diese von den Priestern Vilnius und Vilkaviškis geschrieben, die der Redaktion namentlich bekannt sind.